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Wenn die Pitta gemacht ist – das ist ein altes Wort, auch eine alte Sache, verwandt mit Pizza, etymologisch verwandt das Wort, geschichtlich verwandt die Sache, aber die Griechenlandgriechen (es gibt auch die Diaspora und die Orientalen, deren Pitta ein Brotfladen ist) nennen eine Art Quiche so, und mein Griechischsein ist geographisch – wenn sie also gemacht ist, schneide ich sie nicht wie ein Franzose die Quiche und nicht wie ein Italiener die Pizza auf. Meine Pittastücke sind mit anderen Worten keine gleichgroßen Kreisausschnitte. Stattdessen sind sie ungleich große Stücke zwischen sich senkrecht schneidenden Kreissehnen.
Trotz der langen Abwesenheit bleibe ich in dieser Sache griechisch. Ich lehne den Legalismus ab. Ich weigere mich, alle deontischen Kontexte als legale anzusehen, als Fragen stellend nach Sündhaftigkeit oder Tugendhaftigkeit. Selbst aber wenn ich eine legale Dimension erkenne, ist die distributive Gerechtigkeit nicht mein erster Gedanke. Es gibt nicht zuletzt jene, die ein kleines Stück am Rand lieber haben als ein großes in der Mitte, auch solche, die umgekehrte Vorlieben haben, auch solche, die ein kleines Mittelstück einem großen Randstück vorziehen, schließlich solche mit umgekehrten Präferenzen.
Nicht nur pflegt die Gerechtigkeit an einem vorbeizusausen, sondern sie ist oft nicht einmal das Thema. Meine Gäste wissen das sehr gut. Ich lade sie zum Essen ein, nicht in eine Vorstellung eines Tragikers.
Soirées lassen uns vor der Gerechtigkeit flüchten.
Vor der Tragödie auch.
Enough with scrolling
When making a pitta – a Greek pie, the word exists since antiquity, is etymologically akin to pizza and was famously used by Amy Winehouse to rhyme with “’cause you’re not bitter” – I never cut it the way the French cut a quiche or Italians a pizza, as equal circle sectors. I always cut it the Greek way: unequal pieces cut down in right angles between vertically intersecting chords.
I think I remain Greek in this despite all these years away from Greece. I’m sceptical towards legalism, i.e. I don’t consider every deontic context as judicial, as one in which we either sin or are righteous. And even if I do consider a context as one of implemented values, distributive justice is not my first choice. After all there are people who would prefer a small edge piece to a big middle piece or vice versa or a small middle piece to a big edge piece or vice versa.
Justice won’t only fail you when it’s the point. Sometimes it’s not the point at all. My guests know that very well. I invite them for a Greek dinner, not for a Greek tragedy.
Dinners are an escape from justice.
An escape from tragedy.
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